34th EAU CONGRESS, March 2019 – HIGHLIGHTS

Auch in diesem Jahr konnten sich die Besucher wieder in spannenden Symposien und digitalen Sessions über die neuesten Studienergebnisse und Trends informieren. Einige beeindruckende Ergebnisse des umfangreichen Knowhow-Transfers aus dem gesamten Spektrum der Urologie haben wir zusammengefasst. Wir verweisen ausdrücklich auf den Uro congress X-press des Verlags MedMedia (Wien), der jedes Jahr eine umfangreiche Übersicht bietet.

In der Studie von Khelaia et al. (Tbilisi, Georgia) wurden die Ergebnisse von Botulintoxin Typ A (Xeomin) an jungen Männer mit chronischer Prostatitis/chronischem Beckenschmerz (CP/CPPS) präsentiert. Insgesamt 28 Patienten mit einem mittlerem Alter von 32,8 Jahre bekamen 300 IU (100 IU in jeden Prostatalappen und 100 IU im perinealen Bereich) verabreicht. Der NIH-CPSI-Score verbesserte sich von 23.45 auf 15.43 nach 3 Monaten. Schmerzen während der DRU verbesserten sich von VAS 8.65 auf 3.41 nach 3 Monaten. Dysurie verbesserte sich in 72% und eine schmerzhafte Ejakulation in 86%. Obwohl diese Verabreichung eine off-label Therapie darstellt und noch RCT notwendig sind, stellt die prostatische und perineale Botulinumtoxin Typ A-Injektion eine vielversprechende Option für Patienten mit chronischer Prostatitis und Beckenschmerz dar.

Da der negative prädiktive Wert (NPV) der mpMRT im klinischen Alltag von vielen als Triage-System benutzt wird, um überhaupt eine Biopsie durchzuführen, untersuchte die Metaanalyse von Sathianathen N. et al.(Minneapolis, USA) diese Fragestellung. In die Metaanalyse wurden 24 Studien mit knapp 4.000 Patienten eingeschlossen. Für die Definitionen negative mpMRT (PIRADS 1-2) und klinisch signifikantes Prostatakarzinom (Gleason Grade Group >1) war das zusammengefasste NPV knapp 92%. Wurde das signifikante Prostatakarzinom mit Gleason Grade Group >2 definiert, stieg das NPV sogar auf 97% an.

Die Einführung von single-use Ureteroskopen (sURS) zur Behandlung von Urolithiasis ist nach wie vor mit hohen Gerätekosten pro Behandlung verbunden. Eine Kombination aus Einmalgeräten und wiederverwertbaren URS (rURS) kann dabei eine verbesserte Bilanz von Reparaturkosten und Gerätepreisen darstellen. Diese prospektive Studie von Yiu T.W. et al. (Canberra, Australien) definierte dafür eine Risikogruppe, in welcher ein Gerätedefekt wahrscheinlicher ist und ein Einmalgerät verwendet werden sollte (UKG Stein >8mm, Steinlast >15mm, komplizierte Anatomie, kombiniert ante-/retrograde OP). Die Reparaturkosten vor und nach Einführung der Einmalgeräte wurden verglichen und es zeigte sich eine Reduktion von durchschnittlich 1,2 Reparaturen pro Monat auf 0,3/Monat. Damit wurde für die australische Klinik eine Kostenneutralität erreicht.

Das Update einer europäischen Multicenter-Studie (Lozano Palacido F. et al., Barcelona, Spanien) bestätigte die hohe Sensitivität (62.5%) und Spezifität (85.8%) des EpiCheck-Harntests in der Nachsorge von Patienten mit Blasenkarzinom. Zusätzlich konnte eine höhere Sensitivität als die Harnzytologie (38.5% vs. 62.5%) nachgewiesen werden. Für die Integration in die klinische Praxis sind allerdings noch größere Kohortenstudien notwendig.

Eine prospektive Studie über die spontane Steinpassage und Lebensqualität von von De Sousa Morais N.A. et al. (Braga, Portugal) zeigte bessere Steinabgangsraten, weniger Hämaturie und eine höhere Lebensqualität in der PCN-Gruppe im Vergleich zu einer Ableitung mit DJ-Stents. Allerdinge war das Patientenkollektiv mit 50 Patienten sehr klein und die Analyse der Komplikationsraten steht noch aus. Der berichtete Benefit der PCN-Ableitung sollte mittels weiterer randomisierter, prospektiver Studien und Einschluss verschiedener Harnleiterschienen weiter analysiert werden. Eine retrograde DJ-Anlage wird in vielen Zentren bei obstruktiven Harnleitersteinen gegenüber einer PCN-Anlage bevorzugt.

Die präsentierte wissenschaftliche Forschung spiegelt nicht die vorgeschriebene Verwendung unserer Produkte wider. Bitte konsultieren Sie unsere Produkthandbücher für die vorgeschriebene Verwendung.

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